Der Täter oder die Täterin wird alles dafür tun, dass du für immer schweigst. Er oder sie manipuliert dich, gibt dir das Gefühl, etwas Besonderes oder Einzigartiges zu sein. Der Missbrauch wird zu eurem Geheimnis, und du wirst zur Mitwisserin gemacht. Oder dir wird das Gefühl gegeben, dass du ihn oder sie dazu bringst – „das zu tun“.

Du beginnst unter dem Missbrauch zu leiden und empfindest Todesangst, Ekel, Schmerzen, Wut und Hass. Weil du denkst, es sei deine Schuld, dass der Täter oder die Täterin dir wehtut, beginnst du dein Verhalten zu verändern und schweigst aus Scham.

Viele Überlebende oder Opfer von sexuellem Missbrauch schweigen meistens sehr lange aus Angst und Scham. Das Sprechen über das Erlebte war verboten, und um sicherzugehen, wurdest du meist massiv unter Druck gesetzt.

Wenn Überlebende oder Opfer die Mauer des Schweigens brechen und aussprechen, was ihnen widerfahren ist, dann entfernen sich Eltern, Geschwister, Verwandte, Freunde und Bekannte schlagartig. Die, die sich entfernen, haben geschwiegen – aus Angst, als (Mit-)Täter entlarvt zu werden oder weil sie an ihren eigenen Missbrauch erinnert werden.

Als Überlebende oder Opfer wirst du zweimal erniedrigt – einmal, wenn du missbraucht wirst, und ein zweites Mal, wenn du den Missbrauch öffentlich machst. Du bringst Schande über die Familie, du bist der Dreck, der Schandfleck der Familie.

Was ist deine Sichtweise dazu? Hast du eine ähnliche Erfahrung gemacht? Möchtest du mit mir darüber sprechen? Dann schreib mir deine Meinung, ich freue mich auf dich.

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